Rückblick: Agile Bodensee 2019

Agile Bodensee 2019: Rückblick

Vom 25. – 26. September 2019 fand in Konstanz die mittlerweile 8. Agile Bodensee statt. Mit rund 200 Teilnehmern ist sie die größte Agile Konferenz im Süddeutschen Raum und für viele eine absolutes „Muss“ im Kalender.

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Dass die Konferenz mittlerweile deutlich mehr ist, als ein bloßer Austausch über agile Methoden zeigt das diesjährige Programm: Leadership, Organisationsentwicklung, Lebenslanges Lernen, und Inner Source sind nur einige der Themen, mit denen sich moderne Organisationen auseinandersetzen müssen. Damit hat sich die Agile zur Bühne für aktuelle und zukünftige Trends gemausert, an denen sich Unternehmen in einem immer stärker konkurrierenden Umfeld um die besten Fachkräfte und um die Schaffung innovativer Produkte und Dienstleistungen messen lassen müssen.

Lokale und international bekannte Referenten und Coaches  sprachen in ihren Vorträgen über die Teamarbeit der Zukunft. Der Mensch steht demnach als Individuum im Zentrum. Hierfür teilten die Experten ihre Erfahrungen mit Praktiken und Werkzeugen, wie Liberating Stuctures, LEGO Serious Games oder Inner Source –  um nur einige zu nennen.

Veranstaltet wurde die Konferenz auch dieses Jahr von der Sybit GmbH, die in ihren Projekten seit Jahren agil arbeitet und Spezialist für das Thema Customer Experience ist.

Alle Videos 2019

Die Vorträge im einzelnen

Keynote: Scrum on the Moon – die Entwicklung der Mondlandefähre – ein agiles Lehrstück

Der Vortrag schildert anhand von Filmsequenzen die Entwicklung des Lunar Modules (LM) der Apollo-Mission von der Idee bis zum fertigen Produkt. Der agile Beobachter wird viele Elemente aus Scrum wiedererkennen. Zudem veranschaulichen die Filmsequenzen sehr eindrücklich die Bedeutung der Scrum Values für das Gelingen eines komplexen Entwicklungsvorhabens.

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(Leider kann aus lizenzrechtlichen Gründen kein Video publiziert werden.)

Hagen Buchwald

Hagen Buchwald

Hagen Buchwald, Vorstand der andrena objects ag, Karlsruhe, studierte von 1988 bis 1994 Wirtschaftsingenieurwesen am Karlsruhe Institute of Technology (KIT), der damaligen Universität Karlsruhe. Er ist seit 1994 in der IT Industrie tätig und hat als Vorstand eines IT-Beratungsunternehmens viel Erfahrung in der Konzeption und Durchführung von Software-Projekten für Banken und Versicherungen aufgebaut. Seit Oktober 2011 verstärkt er das Vorstandsteam der andrena objects bei der Umsetzung der Vision, dass Software Made in Germany zum Qualitätsbegriff werden kann, wenn es gelingt, die Stärken des deutschen Ingenieurdenkens auf das Software-Engineering zu übertragen.

Tod durch Prozess

Was wir morgen sicher (nicht) brauchen, um besser zu werden.

Softwareentwicklung hat sich im Laufe der letzten Jahre stark verändert. War es zu Beginn ausreichend, ein gutes Produkt oder eine gute Dienstleistung zu liefern, mussten diese mit der Zeit immer effizienter hergestellt oder geleistet und in kürzeren Iterationszyklen verbessert werden. Dabei halfen vor Allem Frameworks wie SCRUM und andere agile Methoden, die mittlerweile stark etabliert sind. Doch das reicht heute nicht mehr. Um nachhaltig erfolgreich zu sein, müssen moderne Unternehmen mehr bieten als nur gute Produkte, effiziente Prozesse und das Kreisen um beide durch ewige Restrukturierungsmaßnahmen: Sie müssen es schaffen Ihre Mitarbeiter durch ihr eigenes Tun und Handeln Sinn und Selbstwirksamkeit erzeugen zu lassen, sprich, sie müssen sich um eine Kultur kümmern, in der das leistbar ist.

Doch reicht das wirklich aus, oder haben wir auf dem Weg zur Digitalisierung nicht vielleicht vergessen, dass die unmittelbarste Kompetenz und das, was alle Menschen in einer Organisation verbindet nicht etwas anderes ist? In diesem Talk soll verständlich gemacht werden, warum Kommunikation DIE Schlüsselkompetenz für den Erfolg eines Unternehmens ist, und was es braucht, um darin ab morgen nicht nur zu erkennen, dass es oftmals daran hapert, sondern besser zu werden.

Daniel Schwarz-Loy ist neben seiner Tätigkeit als Scrum Master in der Sybit GmbH auch systemischer Coach und Berater. Ausgehend von einer konstruktivistischen Weltsicht bildet ein Schwerpunkt seiner Arbeit die lösungsorientierte Vereinbarkeit von gemeinschaftlichem Organisationserfolg und individueller Bedürfnisbefriedigung. In diesem Spannungsfeld hat er schon in den unterschiedlichsten Organisationen und Branchen im In- und Ausland Erfahrung gesammelt. Als Verfechter eines humanistischen Weltbildes ist seine persönliche Vision, dass jeder dort am besten wirkt, wo er sich und seine Fähigkeiten bestmöglich einsetzen kann.

Daniel Schwarz-Loy

LEGO Serious Play Basics

LEGO® Serious Play® helps to build participatory practices within organisations through visual and physical co-creation. It is a lean forward, hands on technique, where everyone plays and enables 100% participation and 100% buy-in.

Christian Waha

Christian Waha, since over 20 years Christian is working in the Software Industry. He is now brand Evangelist, Microsoft Azure Expert and Mixed Reality Enthusiast. He is well known in the german speaking area and works on many interesting business projects over the decades. Some of his projects took him to Helsana (Swiss), Olympus (Japan), 1&1 (German) or UniCredit (Italian).

Die neuen Leiden des jungen M. – Agile Transformation aus Sicht eines Managers

M. ist jung, Verfechter des agilen Mindsets und Manager in einem IT Unternehmen, in dem die Entwicklerteams seit Jahren agil arbeiten. Die logische Konsequenz, das Unternehmen als adaptive Organisation umzustrukturieren, begrüßt M. Gemeinsam mit seinen Kollegen begibt sich M. auf eine aufregende Reise. Was er dabei erlebt, mit welchen unerwarteten Herausforderungen er konfrontiert wird, wie es ihm dabei geht und was ihm hilft, sich und seine Organisation weiterzuentwickeln behandelt dieser Vortrag.

Irene Gerau ist begeisterte Agilistin und hat in ihrer 10-jährigen Tätigkeit bei SEITENBAU mehrere Kundenprojekte erfolgreich mit agilen Entwicklerteams umgesetzt. Sie ist überzeugt davon, dass das einzig Konstante die Veränderung ist und Neuland dazu da ist, betreten zu werden. Seit 2013 gestaltet sie aktiv die Business Unit Software Development and Services bei SEITENBAU mit und beschäftigt sich dabei intensiv mit dem Thema Organisationsentwicklung und seinen Auswirkungen auf alle Beteiligte.

Irene Gerau

Customer Centricity is the key? Multicentric Needs – der produktive Umgang mit Bedürfnissen in agilen Organisationen

Agile Organisationen stellen den Kunden in den Mittelpunkt. Sie entwickeln ihre Produkte, Services und Prozesse abgeleitet aus der Kundenperspektive und übersetzen Kundenanforderungen in Lösungen. Customer Centricity ist ein Fokus, der agiles Arbeiten in komplexen Organisationen erfolgreich macht. Daneben wollen übergreifende Zusammenhänge, vielfältige Interessen sowie multidisziplinäre Kompetenzen und Sichtweisen koordiniert werden. Mit steigender Komplexität der Produkte fallen mehr teamübergreifende Entscheidungen an. Zusätzlich fließen interne Themen und Bedürfnisse in die Prozesse der agilen Organisation mit ein.

Es wird klar: In agilen Organisationen wirken vielfältige Bedürfnisse ineinander. Diese Bedürfnisse als Ressource aufzugreifen eröffnet die Chance, Kundenbedürfnisse mit den Bedürfnissen der Mitarbeiter und des Unternehmens dynamisch zu verbinden. Indem sich die agile Organisation multizentrisch bedürfnisorientiert entwickelt, öffnet sich ein agiles Feld, in dem sich agile Teams produktiv miteinander vernetzen.

Als Organisationsentwickler werfe ich den Blick auf die bedürfnisorientierte Realität in agilen Unternehmen. In Resonanz mit agilen Werten wie Transparenz, Selbstorganisation, Kollaboration und Kundenzentriertheit, lässt sich diese Realität als Ressource und als Potenzial für ein performantes Organisationsmodell entdecken.